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Stadt Magdeburg an der Elbe war die erste Station. –

Bekannt ist euch dieselbe durch Putzki’s Thaten schon.

„Wo sollen wir nun logieren hier im wildfremden Land?

Du Rudel mußt uns führen, Du bist wohl hier bekannt.“ — —

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„Anführen ist meine Sache, verlaßt euch ganz auf mich,

Daß ich es pfiffig mache Das glaubt mir sicherlich,“ –

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Da riefen plötzlich beide: „Sieh, Rudel! Erzherzog Stephan!“

„Ach lasst mir die Fürsten bei Seite, ich halt’s mit dem Bürgersmann!“

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„Ich will euch ein Wörtchen vertrauen drauf seid ihr wohl nicht gefasst:

Gleich werdet Stadt Burg ihr schauen, da weiß man zu pflegen den Gast.“ –

„Stadt Burg !  O süßes Erinnern der trauten Heimath mein!“

Die Gattin, tiefseufzend im Jammer: „Na, das wird was Schönes sein!“

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Schwarzgrau wie ´ne alte Ruine präsentiert sich die gute Stadt.

Die Gattin, mit kläglicher Miene: „Dich hab ich von außen schon satt!“

„Ja du willst nur Prunk und Geprasse“, so grollte die Stimme des Herrn,

„Ein Weiser verachtet die Schale und sieht auf den inneren Kern.“

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„Herr Wirth! Vom besten Fasse einen Humpen nach deutscher Art!

Wir brauchen vor allem das Nasse nach solcher heißen Fahrt!“

„Ein Lendenbeefsteak daneben, heut sparen wir nicht das Moos

Heut wollen wir bene leben! Courage und Hunger sind groß.“

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Es währt eine Stunde und drüber bis endlich ward angericht’t,

Da ward, ach, länger und trüber des Rudels edles Gesicht.

Das Beefsteak, wie Leder so zähe, daß niemand es beißen kann.

Die Gattin zerbrach sich, o wehe! Dabei ihren neuen Zahn.

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Das Bier so muddig und trübe: „Das macht Bauchkneipen gewiß!

Hör mal, Stadt Burg, meine Liebe zu dir kriegt ´nen gräulichen Riß!“

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Und Betten, Geschirre zum Waschen nichts comfortabel, nichts recht:

„Vielleicht bist du gnädig den Taschen, aber uns versorgest du schlecht.“

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Das tröstet den Rudel: „Wir zwechen“, so dacht’ er – „ganz billig gewiß.“

Zuletzt musst’ er schauderhaft blechen, daß alle Geduld ihm riß.

„Schlecht, theuer und unbequem das mag der Teufel verstehn,

Ich wollte, wir wären daheeme. Ach Juste! Wie wird’s uns noch gehen!“

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