Wenn jemand eine Reise thut, So kann er was erzählen. –
Der Rudel dachte kurz und gut: „Warum soll ich mich quälen?
Vielleicht kommt auch einmal das Schwein zum armen Musikanten,
Ich komme gleich um Urlaub ein bei unserm Intendanten.“
Wie fang ich’s an? Ja ja so geht’s, so wird das Ding sich machen.
Ja Rudel ist ein Schlaukopf stets in allen falschen Sachen. –
„Ich bin ein armer kranker Mann, fühl schon der Schwindsucht Keime,
Und wenn ich nicht seebaden kann so geh’ ich aus dem Leime.“
„Ich möchte, gut und treu gesinnt, gern länger noch trompeten,
Doch, leider Gottes, all mein Wind der ging mir längst schon flöten.
Gern schluckt’ ich frischen Seewind ein, das ist ´ne kräft’ge Sorte;
Auch giebt’s in Hamburg Ale und Wein und Beefsteaks viel am Orte.“
Der Chef, der setzt die Brille auf, thät Rudeln scharf fixieren;
Da ging sein steinern Herz ihm auf und spürt ein menschlich Rühren,
Und mit Erbarmen schaut er an die Angstgestalt, die bleiche:
„Ihr jammert mich, ihr armer Mann, ihr seid ja fast schon Leiche.“
„Den Urlaub, den verdient ihr schon, ich will ihn nicht versagen;
Doch scheint’s, ´ne Gratifikation, die könnt ihr auch vertragen.“
Drauf setzt er gnädig sich ans Pult, schrieb ein paar flücht’ge Zeilen:
„Hier, lieber Mann, habt nur Geduld, dies Mittel wird euch heilen.“
„Fünf Louis, zahlbar gleich nach Dienst?“ Das fuhr durch alle Glieder.
Da ward’s vor Rudels Augen licht, die Kräfte kamen wieder. –
Als er die Thür im Rücken hatt’, da war er schon genesen.
Er war auch nur so bleich und matt vor purer Angst gewesen.