Rudels Reisen

Wir veröffentlichen hier Seite für Seite Text und Bilder dieser „Karikatur“ einer frühen Eisenbahnreise. Vermutlich wurde diese von Carl August Reinhardt unter dem Synonym A. Fuchs verfasst. Die große Ähnlichkeit der Zeichnungen lässt dies vermuten.

Das Original ist etwas größer als das Format A4, ein handschriftliches Manuskript mit Bildern in unterschiedlichen Techniken (Bleistift, Tinte, Buntstift).

Über C.A. Reinhardt, der für den Kladderadatsch, die Gartenlaube und weitere Blätter arbeitete, ist in wikipedia einiges nachzulesen.

Rudels Reisen – 1 – Die Audienz

Wenn jemand eine Reise thut, So kann er was erzählen. – Der Rudel dachte kurz und gut: „Warum soll ich mich quälen? Vielleicht kommt auch einmal das Schwein zum armen Musikanten, Ich komme gleich um Urlaub ein bei unserm Intendanten.“ Wie fang ich’s an? Ja ja so geht’s, so wird das Ding sich machen. Ja…

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Rudels Reisen – 2 – Die Abreise

Frisch nun das Ränzel gepackt sonder Weile, fort dann geflogen mit des Dampfes Eile. Wollen das Leben nun anders fassen, haben geklagt und gewinselt genung. Reisen nun – reisen macht wieder jung. Gattin, du theure! – dass Gott erbarme auch auf der Reise gebunden die Arme! – Ach wer erst trägt seinen Klotz am Beine…

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Rudels Reisen – 3 – Im Dampfwagen

Er setzt sich mit Würde nieder. „So! – Nun zumeist und vor allen Dingen wollen wir mal die Reisestatuten in Ordnung bringen. Hier bin ich nun Keinem mehr unterthänig, hier bin ich frei, wie ein Fürst, wie ein König; Mein ist die Macht und ich kann regieren und wenn ich befehle, so müßt ihr parieren.“…

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Rudels Reisen – 4 – Erste Station

Stadt Magdeburg an der Elbe war die erste Station. – Bekannt ist euch dieselbe durch Putzki’s Thaten schon. „Wo sollen wir nun logieren hier im wildfremden Land? Du Rudel mußt uns führen, Du bist wohl hier bekannt.“ — — „Anführen ist meine Sache, verlaßt euch ganz auf mich, Daß ich es pfiffig mache Das glaubt…

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Rudels Reisen – 5 – Ankunft in Hamburg

Das Ziel ist glücklich nun erreicht, Juchhe! Nun wird mir endlich wieder leicht, Juchhe! Zum freien Hamburg ziehn wir ein, dort lassen wir’s uns bene sein, Juchhe! Juchhe! Juchhe! O Magdeburg, wie warst du schlecht, O Weh! Für Hundekost mechant geblecht, O Weh! Hier wird ganz anders aufgetischt und was das Best’, es kostet nischt,…

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Rudels Reisen – 6 – In Hamburg

Hier lebten sie nun wie in Abrahams Schoß und schwammen in Lust und Freuden; Sie aßen sich fett, sie tranken famos und thäten die Augen weiden. Tagtäglich ging’s bügelhoch und flott – unser Rudel, der hatte indessen Seinen ganzen Trompetenkram, ja weiß Gott! selbst seinen Wahlspruch vergessen. Vollkommen ist aber nichts auf der Welt –…

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Rudels Reisen – 7 – Die Seefahrt

„Die letzte Fessel ist abgestreift, nun hemmt mich keine Schranke; In den Ocean, den unendlichen, schweift hinaus schon mein kühner Gedanke.“ „Ha! Wie der Wind die Segel schwellt und pfeift mir um die Ohren! Nun dehnt, nun weitet sich mir die Welt, nun freu ich mich, daß ich geboren.“ „Ein Nordlandsrecke fühl ich mich, all…

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Rudels Reisen – 8 – Auf Helgoland

Er reibt sich die Augen, sieht sich verwundert nach allen Seiten um und hält folgenden erbaulichen Monolog : „Das also, das ist nun Helgoland! – na, ich muß offen gestehen, Meine Erwartung war sehr hoch gespannt, was ist denn nun Rares zu sehen!“ „Das ist ja man bloß ein Klax im Meer! Da bitt’ ich…

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Rudels Reisen – 9 – letzte Seefahrt

„Also noch einmal Seefahrt genießen! Pfui Teufel! hab ich das satt. Mit festem Grund unter den Füßen, da weiß man doch was man hat“. „Was ist aber anzufangen, man muß ja doch wieder zu Haus, Hast einmal die Dummheit begangen, na, Rudel, nun bad’ es auch aus“. „Nur ruhig und still und ergeben, hilft Ungeduld…

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Rudels Reisen – 10 – wieder in Hamburg

Als die Juste den Rudel nun wieder sah, da schrie sie vor Freuden „Victoria!“ „Hatt’ Angst schon, du lägst auf dem Meeresgrund, nun bist du da und bist frisch und gesund. Der Rudel, der ist doch ein ganzer Mann, wie der sich durch alles durchbeißen kann. Juchheiraßaßa! Juchheiraßaßa! Der Rudel, der Rudel ist wieder da!“…

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Rudels Reisen – 11 – Abschied von Hamburg

Die schöne Ferienzeit war nun verflossen, mit Schrecken meldet sich der Scheidetag; Sein Gutes hatte Rudel nun genossen und alle Sorgen wurden wieder wach. „Na Juste komm, wir müssen uns bequemen, hat alles auf der Welt ein Ende doch! Mein liebes Hamburg laß uns Abschied nehmen. Ade! Ade! – Dann fort ins alte Joch,“

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Rudels Reisen – 12 – Zu Hause

Die Rückreise könnten wir füglich ganz überschlagen, weil sich auf derselben nichts Besonderes hat zugetragen; Nur als er Magdeburgs Mauern thät schauen, da überkam ihn plötzlich ein inneres Grauen; Und als er das liebe Sachsen betrat, fand gleich Krackehl und Ärgerniß statt: In Leipzig, den Schaffner vom Eisenbahnwagen, den hätt’ er gern windelweich geschlagen, Weil…

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