Diese Sorte hat sechs Beschreibungen.

Rother Herbst-Calvill, Vaihingen, Oktober 1894 (Edelkönig)
Calville d’autemne

Gestalt: stielbauchig, spitz kegelförmig, hochgebaut, mit starken Erhabenheiten, die sich vom Kelch bis zur Stielhöhle ziehen und die Rundung der Frucht bedeutend unterbrechen.

Kelch: klein, geschlossen. Blättchen unvollkommen, holzig, weiß behaart. Spitzen manchmal zurückgeschlagen. Sitzt in einer sehr seichten Einsenkung, fast obenauf und ist von zahlreichen kleineren und größeren Fleischfalten umgeben.

Stiel: mittellang, dünn, holzig, runzelig, rötlich-hellbraun, sitzt in einer ziemlich tiefen engen Stielhöhle und ist manchmal durch einen Fleischwulst seitlich gedrückt.

Schale: dunkelblutrot, auf de Sonnenseite etwas heller. Rostpunkte zahlreich, klein, weiß. Rostfiguren in der Stielhöhle strahlenförmig, fühlt sich etwas fettig an. Mit mehreren Pilzflecken.

Kernhaus: breitrundlich, groß, Achse hohl. Kammern weit offen, groß, geräumig, Wandungen vielfach zerrissen. Kerne klein, sehr zahlreich, dunkelbraun mit kleinem Höcker, gut ausgebildet. Kelchröhre kegelförmig, groß. Pistill gut erhalten 4-teilig. Staubfadenüberreste mittelständig.

Fleisch: weiß, von der Schale nur bis zur Hälfte rosenrot marmoriert, fest, angenehm säuerlich, stark riechend, nicht saftig.

Reife und Nutzung: Oktober- Dezember. Für Tafel, Küche und zum Dörren.

Baum: wächst kräftig, bildet umfangreiche Kronen, verlangt guten Boden und geschützte Lage, kommt(?) dann …. .
Rother Herbst-Calvill, Grevenbroich, September 1895

(im Rheinland Flambuson)
Hochstammfrucht

Gestalt: rundlich, stielbauchig, kegelförmig, Erhabenheiten sehr stark, vom Kelch bis zur Stielhöhle reichend das regelmäßige der Frucht stark unterbrechend.

Kelch: klein, geschlossen, sitzt in einer mäßig tiefen unregelmäßigen Einsenkung und ist von Fleischfalten umgeben. Blättchen unvollkommen, holzig, grün, Spitzen braun, wollig weiß behaart.

Stiel: kurz, dünn, stark, holzig, braun, weiß behaart, sitzt in einer tiefen trichterförmigen Höhle.

Schale: dunkelblutrot, schattenwärts etwas heller, gestreift und marmoriert, schwitzt(?) sehr stark und fühlt sich deshalb fettig an. Rostpunkte viele, treten als heller gefärbte Flecken hervor. Rostfiguren nur in der Stielhöhle, ringförmig, riechend.

Kernhaus: plattrundlich, groß, Achse hohl. Kelchröhre groß, Pistill und Staubfäden vorhanden, letztere mittelständig. Kammern groß, geräumig, weit offen, Wandungen zerrissen. Kerne zahlreich (16), klein, gut ausgebildet, dunkelbraun, glänzend.

Fleisch: gelblichweiß, rot marmoriert, besonders in der Nähe der Schale, angenehm riechend, markig, ziemlich saftig, von mehr süßem als saurem, aber sehr angenehmem Geschmack, fest.

Reife: September, wohl in Folge der trockenen Witterung etwas früher als sonst.

Baum: wächst hier sehr kräftig und bildet hohe Kronen. Die Frucht ist dieses Jahr stark von der Fleckenkrankheit befallen und verkauft sich deshalb schlecht.

Roter Herbst Calvill, Kessenich, September 1891
(Hochsttammfrucht)

Gestalt: plattrund-rundlich mit sehr starken Erhabenheiten am Kelch beginnend und bis zur Stielhöhle ziehend, an ersterem besonders stark hervortretend.
Höhe 5,5; Breite 5,7, unregelmäßig.

Kelch: klein, fast obenauf sitzend und von Fleischfalten umgeben. Blättchen unvoll-kommen, geschlossen, etwas wollig.

Stiel: mittellang, dünn, holzig, stark, gelbbraun, sitzt in einer ziemlich tiefen, durch die oben erwähnten Fleischfalten unregelmäßig gewordene Höhlung.

Schale: glänzend, glatt, fühlt sich fettig an, blutrot. Rostpunkte klein, zahlreich, weiß. Rostfiguren am Stiel strahlenförmig. Riechend.

Kernhaus: sehr groß, herzförmig. Achse hohl. Kelchröhre groß. Stempel und Staub-gefäße erhalten. Kammer groß, flach. Kerne mittelgroß, hellbraun, Wandungen zerris-sen.

Fleisch: rötlich, angenehm säuerlich riechend, saftig.

Rother Herbst-Calvill, Altenburg, Oktober 1897

Gestalt: mittelgroß, rundlich-plattrund, meist etwas einseitig, Rippen treten ziemlich stark hervor und ziehen sich vom Kelch bis zur Stielhöhle.

Kelch: klein, geschlossen, sitzt in einer tiefen Einsenkung und ist von vielen Fleisch-falten umgeben. Blättchen gut erhalten, grün, Spitzen etwas zurückgeschlagen, weiß behaart.

Stiel: mittellang, dünn, holzig, rotbraun, eingeschrumpft, knorpig, glänzend, am Baumende etwas verdickt, sitzt in einer tiefen engen Höhle.

Schale: Grundfarbe gelb, die ganze Frucht intensiv dunkelkarmoisinrot gefärbt, glatt, matt glänzend, stark ríechend, fühlt sich fettig an. Rostpunkte zahlreich, klein, grau. Rostfiguren nur in der Stielhöhle, graubraun, strahlenförmig.

Kernhaus: groß, kegelförmig, Achse hohl. Kammern groß, offen, Wandungen zerrissen. Kerne groß, zahlreich, braun. Kelchröhre klein, Pistill ungeteilt, Staubfäden mittelständig.

Fleisch: grünlich, saftig, mürbe, säuerlich, von gutem Geschmack, schwach riechend.

Reife und Nutzung: Oktober. Tafel- und Marktfrucht.
Roter – Herbst – Calvill, Geisenheim, Oktober 1890

Gestalt: plattrund mit starken Erhabenheiten vom Kelch bis zum Stiel ziehend, bei ersterem besonders stark hervortretend. Größte Höhe 5,5, größte Breite 6,7.

Kelch: klein. Blättchen unvollkommen, in einer seichten Vertiefung sitzend, die von stark hervortretenden Falten umgeben ist.

Stiel: kurz, dünn, holzig, braun, in einer tiefen trichterförmigen Höhle sitzend.

Schale: glatt, glänzend, blutrot, an manchen Stellen dunkler, an manchen heller gefärbt. Rostpunkte zahlreich, hell hervortretend. Rostfiguren selten am Stiel.

Kernhaus: sehr groß, breit herzförmig. Achse hohl. Kammern groß. Kerne klein, braunschwarz, Kammerwandungen zerrissen.

Fleisch: rötlich-zart, mürbe, von angenehmem Geschmack.

Reife und Nutzung: Oktober-Dezember. Tafel- und Marktfrucht.

Eigenschaften des Baumes: hoch- und breitkronig. Hart im Winter, für rauhe Lagen, wird leicht ……. , verlangt guten Boden.
Rother Herbst-Calvill, Grevenbroich, September 1896

Gestalt: mittelgroß, breitrundlich – stumpfkegelförmig, meist einseitig, Erhabenheiten treten sehr stark hervor und ziehen sich vom Kelch bis zur Stielhöhle, die Rundung der Frucht stark unterbrechend.

Kelch: klein, geschlossen, unregelmäßig, sitzt in einer flachen unregelmäßigen Einsenkung und ist von vielen Fleischfalten umgeben. Blättchen meist vollkommen, holzig, braun, stark, weiß behaart, Spitzen zurückgeschlagen.

Stiel: mittellang, dünn, holzig, grünbraun, etwas behaart, sitzt in einer tiefen engen unregelmäßigen Höhle.

Schale: die ganze Frucht dunkelblutrot überlaufen, Sonnenseite dunkler gefärbt. Rostpunkte ziemlich zahlreich, treten als hellere Punkte hervor. Rostfiguren nur in der Stielhöhle, graubraun, strahlenförmig, schwach riechend, matt glänzend, fühlt sich sehr fettig an.

Kernhaus: groß, herzförmig, der Fruchtform entsprechend einseitig ausgebildet. Achse hohl. Kammern offen, groß, geräumig, Wandungen stark zerrissen. Kerne schlecht ausgebildet. Kelchröhre tief in die Frucht reichend. Pistill gut erhalten, geteilt. Staubfäden mittel-oberständig.

Fleisch: weiß, rot marmoriert, besonders in der Nähe der Schale, säuerlich, mäßig saftig, schwach riechend.

Reife und Nutzung: September. Schlechte Tafelfrucht, als Marktfrucht wenig beliebt.

Baum: trägt dieses Jahr wenig.

In Höhenlagen gut fort. Sehr fruchtbar.

Heimat: unbekannt. Viel verbreitet.