Diese Sorte hat drei Beschreibungen.

Römische Schmalzbirne, Grevenbroich, Ende August 1896
(Hochstammfrucht)

Gestalt: Groß, ziemlich regelmäßig gebaut, länglich-birnförmig bis flaschenförmig. Rippen von Früchten nur schwach hervor tretend.

Kelch: klein, offen, sitzt fast obenauf. Blättchen unvollkommen, holzig, schwarz, Spitzen meist abgebrochen oder, wenn vorhanden, zurückgeschlagen.

Stiel: lang, ziemlich dick, am Baum:ende holzig, am Fruchtende fleischig, runzelig, hellbraun, nach dem Baum:ende zu dunkler schattiert. Fruchtende verdickt, sitzt ganz obenauf.

Schale: hellgelb, Sonnenseite sehr schön rot verwaschen und lang gestreift mit zahlreichen hellgrauen grün umflossenen Rostpunkten. Rostfiguren am Stiel sowie hier und da auf der Frucht, fleckenförmig, hellgrau, glänzend und stark duftend.

Kernhaus: mittelgroß, rundlich, Achse etwas hohl. Kammern klein, geschlossen. Kerne klein, schwarz, schlecht ausgebildet. Kelchröhre mit kleinem röhrenförmigem Ansatz. Pistill geteilt. Staubfäden oberständig. Steinchen zahlreich, klein.

Fleisch: gelblichweiß, ziemlich fest, nicht sehr saftreich, süß, markig, stark duftend.

Reife und Nutzung: August, muß vor Vollreife gepflückt werden, da sonst leicht mehlig wird. Hält 14 Tage auf Lager. Tafelbirne zweiten Ranges. Sehr gute Marktfrucht.

Baum: wächst schön pyramidal, bildet hohe Kronen, trägt alle Jahre. Frucht war auch in diesem Jahr etwas von Flecken befallen, aber nicht so stark als im vergangenen Jahr.

 

Römische Schmalzbirne, Grevenbroich, 21. August 1895
(Hochstammfrucht)

Gestalt: länglich, birnförmig, regelmäßig, mittelgroß, Erhabenheiten kaum bemerkbar

Kelch: klein, offen. Blättchen unvollkommen, holzig, schwarz, sitzt fest oben auf, Spitzen zurückgebogen.

Stiel: lang, sehr stark gebogen, hellbraun, endigt am Fruchtende in einem fleischigen Wulst, manchmal etwas seitwärts gedrückt

Schale: grüngelb, Sonnenseite meist lebhaft rot gefärbt. Rostpunkte sehr zahlreich, klein, hellbraun auf grünem Grund. Rostfiguren oft vorhanden, fleckenförmig, schwach riechend.

Kernhaus: mittelgroß, Kammern klein, Achse hohl, Kelchröhre klein, Pistill erhalten, 4teilig, Staubfadenüberreste oberständig. Kerne klein, hellbraun, spitz. Steinzellen zahlreich aber klein.

Fleisch: gelblich, fest, saftig, sehr süß, stark riechend.

Reife: Ende August. Gern gekaufte Marktfrucht, ist aber hier kolossal vom Pilz befallen und deshalb rissig.

Baum: wächst stark und pyramidal.

 

Römische Schmalzbirne, Vaihingen, September 1894
(Frauenbirn, Frauenschenkel, Jungfernbirn, Tafelbirn, Weinzapferin in Württemberg)

Sehr groß, länglich, grüngelb bis zitronengelb, Sonnenseite schön gerötet, sehr gute Sommerbirne für die Tafel, zum Kochen und Dörren, wächst stark. Pyramidale Kronen, gedeiht in jedem Boden und sogar noch in rauhen Höhenlagen. Ist in der Blüte nicht empfindlich und trägt beinahe jedes Jahr reich. Pyramiden auf Wildling sehr lohnend. Für rauhe Gegenden eine der ergiebigsten und besten Tafelfrüchte, sehr zu empfehlen.