Friedrich Kilp wurde am 21. Januar 1872 in Nassau geboren. Wann er nach Wetzlar kam ist leider auf der Einwohnerkarte nicht vermerkt.
Friedrich Kilp wird als Kreisobstbaulehrer bezeichnet. Am umfangreichen Verwaltungsbericht des Kreises Wetzlar für den Zeitraum 1900 bis 1928, der aus Anlass des Ausscheidens des Landrates Sartorius verfasst wurde, schrieb Friedrich Kilp als „Kreisobstbauinspektor“ mit. Er hat wohl das drei Seiten umfassende Kapitel „Besondere Maßnahmen zur Förderung der Landwirtschaft. a) Obst- und Gartenbau“ verfasst.
Auf dem Gelände der um 1870 gegründeten und später verlegten Kreisobstbaumschule wurde 1912 / 1914 von Kilp ein Kreismustergarten angelegt. Im dortigen Wirtschaftsgebäude befand sich auch der Geschäftsraum für den „Kreis-Obstbaubeamten“ und ein Verkaufsraum für Obst und Gemüse.
Kilp förderte die Kenntnisse in Obst- und Gartenbau, ließ verschiedenste Obstsorten versuchsweise anbauen und bot zahlreiche Obstbaukurse für „Lehrer, Pfarrer und sonstige Freunde des Obstbaues“ an. Er hielt zahlreiche Vorträge mit praktischen Unterweisungen. Er bemühte sich sehr, ungeeignete Obstsorten durch gute zu ersetzen und die Obstbäume umzuveredeln.
Als Fazit ist in diesem Verwaltungsbericht vermerkt: „Zusammenfassend darf mit Fug und Recht gesagt werden, daß der Obst- und Gartenbau im Kreise Wetzlar in den Jahren von 1900 bis 1928 infolge der vorstehend geschilderten Maßnahmen fortgeschritten ist zum Segen der Obst- und Gartenbautreibenden und zum Segen der Allgemeinheit“.
Hier die Dokumentation von Obstsorten, die Friedrich Kilp zwischen 1885 und 1898 erstellt hat.
Nach einer skizzenartigen Darstellung der Bestimmungs- und Ordnungsysteme folgen dann knapp 200 Sortenbeschreibungen. Die Detailbeschreibungen sind auf den Unterseiten unserer Website zu finden.
Für uns steht vorrangig die Restaurierung der uns vom Pomologen Verein e.v. überlassenen Originalhandschriften an. Nach abgeschlossener Restaurierung stehen die nun wieder verwendbaren Dokumente der Öffentlichkeit für Recherchen zur Verfügung.
Wir veröffentlichen hier schrittweise die digitalisierten und nach unseren Möglichkeiten geprüften Dokumente, damit die Aufzeichnungen von Kilp wieder der Allgemeinheit zur Verfügung stehen.